Grüß Gott,
auf dem Zeiler Weinfest ist mir „Abt Degen“ über den Weg gelaufen. Diese Begegnung will ich zum Anlass nehmen, etwas über Alberich Johann Caspar Degen zu erzählen – und darüber, wie der Silvaner nach Franken kam.

Alberich Johann Caspar Degen wurde am 25. August 1625 in Zeil am Main geboren.

Die Mutter des späteren Abtes Degen wurde wohl oder vielleicht im Zuge eines in der frühen Neuzeit (nicht im sogenannten dunklen Mittelalter) leider häufigen Hexenprozesses verbrannt. Der Vater brachte den kleinen Alberich an den einzigen Ort, wo es für ihn Versorgung und Schutz gab, in das Zisterzienserkloster Ebrach (im Steigerwald). 1647 trat er sehr jung in das Kloster ein, 1652 wurde er zum Priester geweiht, 1654 wurde er ebenfalls sehr jung zum 42. Abt ebendieses Klosters gewählt. Er starb am 24. November 1686.
Im Jahre 1665 bringt Abt Degen – so die Überlieferung – die grüne Silvanerrebe von Österreich (Silvanien; vgl. Transsilvanien) nach Franken, wo die widerstandsfähige Rebe erfolgreich kultiviert wurde und heute DIE Rebe Frankens ist. Andere Quellen sagen, dass 1659 erstmals Österreicher Fechser (vermutlich Silvaner) in einem Weinberg des Grafen zu Castell angepflanzt wurden… man weiß das wohl alles nicht so genau… und vielleicht will man es gar nicht so genau wissen, da so „alle“ den Silvaner feiern können ;-)

Nach Abt Degen ist heute jedenfalls das Abt-Degen-Weintal benannt und ihm wird – unabhängig davon, ob die Geschichte mit dem Silvaner stimmt oder nicht – für seine Verdienste um den Frankenwein gedankt.
Beste Grüße
Michael